Volkslauf in Frankenmuth Michigan, USA.

Wo ich jetzt schon fast insgesamt 2 Monate dieses Jahr in den USA mit Stammsitz Detroit weile, wollte ich mir doch auf jeden Fall mit ein T-Shirt erlaufen. Ich bin zwar erst seit 6 Wochen wieder in einem regelmäßigem Training und auch leider nicht mehr als 50km/Woche, aber für einen 10k-Run, wie die hier so genannt werden, sollte es doch reichen.

Auf einer Sightseeing Tour vom Wochenende davor, bin ich mehr aus Zufall in das Ausflugsziel Frankenmuth (http://www.multimag.com/city/mi/frankenmuth/) gestolpert, auch Klein Bavaria von Michigan genannt. Wer mehr über die Geschichte von Frankenmuth lesen möchte: (http://www.frankenmuth.org/about/history.html)

Wie ich dann im Historischen Museum (http://frankenmuth.michigan.museum) erfuhr, ist das Örtchen mit ca. 5000 Einwohner das meist besuchte Touristenziel in Michigan noch vor dem Henry Ford Museum in Dearborn/Detroit. Dort im historischen Museum entdeckte ich dann auch die Ausschreibung für den Volkslauf in Frankenmuth. Die Anmeldung nahm ich on-line übers Internet gleich zwei Tage später vor.

Frankenmuth ist von Detroit ca. 140km entfernt. Der Lauf startete um 8Uhr. So raffte ich mich um 5 Uhr am 4.7. (Nationalfeiertag) auf, meine Beine aus dem Hotelbett in Detroit zu schwingen, da die Startunterlagen bis um 7:30 abgeholt werden mussten. Naja und schneller als 115km/h sollte man auf den Autobahnen hier nicht fahren, da braucht man schon gut 1,5h für die 140km. Außerdem bin ich vorsichtiger geworden, da ich mir schon ein 100$ Ticket am letzten Wochenende eingefahren habe.

Gegen 7Uhr bin ich dann auch in Frankenmuth eingetroffen. Ihr müsst euch vorstellen, dass das Dörfchen eine Laufveranstaltung für fast 2300 Läufer ausrichtet. So dass an diesem Tag die Einwohnerzahl um ca. 80% zunimmt, da eine Vielzahl von Begleitpersonen mit eintrudeln.

Parkplätze, Ausschilderung, Unterlagen finden – war alles kein Problem.

Um 8 Uhr erreichte die Quecksilbersäule bereits 27 Grad im Schatten und die Luftfeuchtigkeit hielt mit ca. 85% stand. Schließlich ist ja der Lake Huron nicht weit entfernt. Die Strecke war hügelig ca. 100 Höhenmeter auf den 10k und führte auf reinem Asphalt nach ca. 1,5km aus der Frankenmuth heraus, durch die Felder der Umgebung und wieder in die Stadt zurück. Landschaftlich ähnlich der Wetterau. Getränkestellen alle 2,5km und angenehme Gartenschlauchduschen. Die Zuschauerbeteiligung war außerhalb vom Örtchen um diese Uhrzeit und bei den Wetterbedingungen erwartungsgemäß gering, innerhalb der „Stadtmauern" ließen sich die Einwohner auf ihren Campingmöbel am Straßenrand nieder und unterstützten die Läufer mit nachhaltigem Beifall.

Obwohl es nur ein schnellerer Trainingslauf sein sollte, ist mir der Lauf nicht gerade leicht gefallen, aber zum Glück waren es auch nur 10k und nach 46:59min, hatte ich mir dann mein T-Shirt mit der Aufschrift „Volkläufe" erschwitzt. Damit erreichte ich den 150. Platz von ca. 700 Läufern und in meiner Altersgruppe wurde ich 12. von ca. 60 Läufern. Ergebnislisten (www.volkslaufe.org). Was mir sehr positiv aufgefallen ist, sind die relativen vielen Läufer und Läuferinnen unter 25 Jahren, hier scheint Laufen in den Schulen einen hohen Stellenwert zu besitzen. Im Ziel wurde man neben Wasser und isotonischen Getränken mit Donuts, Eis, Bananen und Orangen erfreut.

Später stellte es sich heraus, dass das der leichteste Teil meines Wochenendes war. Der eigentliche Marathon lag noch vor mir. Ich besuchte Toronto (http://www.huebis-reisen.de/toronto1.html) und die Niagarafälle (http://www.huebis-reisen.de/niagara_faelle.html), und legte dabei mehr als 1400km in den nächsten 60 Stunden mit dem Auto zurück. Abgesehen von den harten Pflasterspaziergängen, habe ich Toronto in meine Trainingsstrecken-Lauf-Sammlung aufnehmen können. 1,5h lang genoss ich von Osten bis in die Stadtmitte am Ufer des Lake Ontario dieselbige Seeluft.