Henninger Turm 01.05.02

Ab nach Hause...

Als der Wecker morgens um 6:00 Uhr klingelt und es draußen in Strömen regnet, fallen mir schlagartig `ne Menge guter Gründe ein, einfach liegenzubleiben.... Schließlich stehe ich dann doch um 6:30 auf, ziehe mir mein übliches `Radfahrerfrühstück` (3 Spiegeleier mit Speck -hält lange an!) rein. Um 7:15 mache ich mich mit meinem Rad auf zur Eissporthalle um die Startunterlagen abzuholen. Es pißt immer noch Bindfäden.

Naja, nachdem ich in der Eissporthalle alles erledigt habe, der Transponder am Rad angebracht ist hat Moses P (oder wie heist der Wettergott?) ein Einsehen und dreht zumindest den Wasserhahn ab, so das wir im Trockenen neutralisiert (d.h. blockweise mit Polizeischutz) zum Start über die Darmstädter zur Höchster Farbenstraße rollen können. Bis auf einige Wenige, die nicht wußten, daß man Schienen möglichst im rechten Winkel überqueren sollte, passierten auch keine Stürze.

10:50 Uhr: Das Rennen wird jetzt in Ffm Höchst freigegeben. Mit 40 -50 Sachen Rollen wir Richtung Taunus. Vorne wird schon richtig Druck gemacht, mitten im Feld im Windschatten sind aber selbst 45 km/h auf der Geraden kein Problem.

Gelegentlich kommt es jetzt in engen Kurven oder sonstigen Fahrbahnverengungen zu Stürzen, den schlimmsten Sturz sehe ich kurz vor Bahnhof Hofheim, wo es ein Gefälle in einer S- Kurve bei noch regennasser Fahrbahn runtergeht. 20 Fahrer liegen plötzlich wie die Maikäfer auf dem Rücken, Einer mußte sich von seinen DM 3000,- teuren Zipp Laufrädern leider verabschieden, nachdem ein Anderer drübergefahren war.

Auch Thomas – ein Vereinskollege – ist in ein Sturz verwickelt, kann aber weitermachen.

So gegen 11:30 kommt der erste Anstieg über 4 km nach Kröftel. So langsam trennt sich die Spreu vom Weizen, das Feld zieht sich mehr und mehr auseinander, jeder fährt jetzt sein eigenes Tempo. Ab Kröftel geht`s dann immer wieder hoch und runter bis zum letzten Hammer - Anstieg von Schloßborn nach Ruppertshain. Ab hier gibt`s keine größeren Anstiege mehr, ab jetzt nur noch Vollgas, bis nach hause! Die Abfahrt nach Fischbach nehmen wir in einer 5er Gruppe mit fast 80 km/h, die Straßen sind jetzt wenigstens trocken. Schließlich formatiert sich eine 7er Gruppe, und jeder gibt richtig Gas! Wir kreiseln, vorne werden schnelle Wechsel gefahren und so Rollen wir je nach Wind und Gefälle mit 35 – 50 km/h Richtung Frankfurt. So schön kann Radfahren in der Gruppe sein....

In Rödelheim fahren auf die Gruppe vor uns auf, die Spitze ist ca. 7 min vor uns, ruft uns jemand zu. Leider wird jetzt mit der Tempoarbeit runtergeschraubt, alleine kann ich nicht wegfahren. So rollen wir mit mäßigem Tempo Richtung Darmstädter Ldstr.

Am Fuß der Darmstädter werden dann noch mal alle Kräfte mobilisiert, das Ziel liegt etwa 700m den Berg hoch. Die meisten aus unserer Gruppe bezwinge ich im Sprint noch, und komme mit einer Zeit von 2:23 etwas über 7 min hinter der Spitze im Ziel an.

Fazit: Gut, daß ich die Strecke vorher abgefahren bin, ich habe nicht überzockt, konnte mir in den Bergen die Kräfte gut einteilen und kannte bei den Abfahrten jede Kurve.

Für das erste Radrennen bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, ein tolles Erlebnis war´s allemal, die Stürze ausgeklammert.

made by Marko ®, im Oktober 1999